Energiezukunft – Fuchstal
Energiezukunft Fuchstal: Das Vorzeigeprojekt für nachhaltige Wärmeversorgung
Die Gemeinde Fuchstal in Südbayern hat sich ein ambitioniertes Ziel gesetzt: Bis 2030 soll der gesamte Energiebedarf durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Mit der Errichtung eines 5.000 m³ fassenden Großpufferspeichers in Kombination mit einem 200 m³ Pendelspeicher leistet Hans van Bebber einen entscheidenden Beitrag zu dieser Vision. Dieser Großpufferspeicher fungiert als Drehscheibe eines innovativen Nahwärmenetzes, das komplett auf fossile Brennstoffe verzichtet und die Gemeinde auf den Weg zur Energieautarkie führt. Damit dient das Projekt „Energiezukunft Fuchstal“ als Vorbild für viele Kommunen, die eine nachhaltige Energieversorgung anstreben.
Maximale Flexibilität durch Sektorenkopplung
Das Nahwärmenetz in Fuchstal kombiniert verschiedene erneuerbare Energiequellen wie Biogas, Windkraft und Photovoltaik. Überschüssiger Windstrom wird über ein 4,7 MW starkes Power-to-Heat-Modul in Wärme umgewandelt und im Großpufferspeicher zwischengespeichert. Dadurch kann die Wärme auch dann genutzt werden, wenn keine Sonne scheint oder der Wind nicht weht.
Zusätzlich nutzt das System die Abwärme aus einer Biogasanlage, die in den Großpufferspeicher eingespeist wird. Diese Abwärme wird effizient ins Wärmenetz eingespeist, anstatt ungenutzt zu verpuffen. Dies sorgt für eine lückenlose Nutzung der Energiequellen und macht Fuchstal weitgehend unabhängig von fossilen Brennstoffen.
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Mehr InformationenTechnische Eckdaten des Projekts
Flexibilisierte Speicher & intelligente Kopplung von Strom- und Wärmeversorgung
- Großpufferspeicher: 5.000 m³ Volumen, 21 m Durchmesser, 16 m Höhe
- Pendelspeicher: 200 m³ zusätzlicher Speicher
- Power-to-Heat-Modul: 4,7 MW Leistung
- Batteriespeicher: 5,8 MW Leistung, 3,2 MWh Kapazität zur zusätzlichen Stromspeicherung
Diese technischen Lösungen ermöglichen es, zwei Dörfer mit einer Wärmebedarf von bis zu 2.500 kW zu versorgen. Die intelligente Kopplung von Strom- und Wärmeversorgung sorgt dafür, dass überschüssige Energie nicht verloren geht und das System auch bei geringer Nachfrage effizient betrieben wird.
Bedeutung für die Energiewende
Fuchstal hat mit diesem Projekt einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität erreicht. Die Gemeinde kann nun ihren gesamten Wärmebedarf decken, ohne fossile Brennstoffe zu verwenden. Dies führt nicht nur zu deutlich niedrigeren Energiekosten für die Einwohner, sondern auch zu einer signifikanten Reduzierung der CO₂-Emissionen. Mit einer Speicherkapazität von rund 150 MWh kann die Gemeinde überschüssige Wärmeenergie flexibel speichern und erst bei Bedarf nutzen – ein Paradebeispiel für effizientes Energiemanagement.
Ein preisgekröntes Modell für die Energiewende
Das Projekt „Energiezukunft Fuchstal“hat weit über die Gemeindegrenzen hinaus Aufmerksamkeit erregt. Es wurde mehrfach für seine innovative Lösung zur klimaneutralen Energieversorgung ausgezeichnet und gilt als Vorbild für andere Kommunen. Unter anderem erhielt Fuchstal im Mai 2022 den Titel „Energie-Kommune des Monats“ von der Agentur für Erneuerbare Energien. Diese und weitere Auszeichnungen bestätigen die Vorreiterrolle der Gemeinde in der Energiewende und zeigen, wie innovative Ansätze zur nachhaltigen Energieversorgung auch in kleineren Gemeinden erfolgreich umgesetzt werden können.
Zusammen die Energiezukunft gestalten – nachhaltig, innovativ und effizient.